"Brenz" auf der Treppe Empfehlung

Intendant Christian Doll Intendant Christian Doll Foto: Gela Megrelidze

Viel Neues erwartet Besucherinnen und Besucher der Freilichtspiele Schwäbisch Hall im Sommer 2017.

Christian Doll, erfolgreicher Regisseur und bisheriger Intendant der Gandersheimer Domfestspiele, hat nach 13 Jahren Intendanz von Christoph Biermeier das künstlerische Zepter bei den Freilichtspielen übernommen. Jetzt präsentierte er das künstlerische Programm mit insgesamt sechs Neuproduktionen und einem Gastspiel, das die Freilichtspiele Schwäbisch Hall von Juni bis August 2017 auf der Großen Treppe vor St. Michael und in einer außergewöhnlichen zweiten Spielstätte, dem Haller Theaterzelt zeigen werden. 

Mit Johannes Brenz in die turbulente Schwäbisch Haller Geschichte eintauchen 

Gleich drei Neuproduktionen werden in Dolls erster Spielzeit auf der „steinernen Schönen“, der Großen Treppe vor St. Michael, zu sehen sein. Den Anfang macht mit „Brenz 1548“ am 17. Juni ein eigens für die Freilichtspiele geschriebenes Stück über den bedeutenden Schwäbisch Haller Reformator Johannes Brenz. Nach dem großen Erfolg von „Die Tochter des Salzsieders“ wird das mittelalterliche Schwäbisch Hall damit erneut Schauplatz einer Freilichtspiele-Inszenierung. Die Stückentwicklung über „Luthers Mann in Süddeutschland“ im Reformationsjahr 2017 wird unter anderem von der Evangelischen Landeskirche, der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und Lotto Baden-Württemberg unterstützt. „Gerade jetzt, zu Beginn meiner Intendanz, finde ich es persönlich sehr spannend und passend, mit einem Stück über eine große Haller Persönlichkeit zu starten, die zugleich sehr große überregionale Bedeutung hat. Das gibt mir die Gelegenheit, gleich tief in die Geschichte dieser Stadt einzutauchen. Und das 16. Jahrhundert ist für Schwäbisch Hall ja eine wirklich aufregende Zeit“, beschreibt Doll, der bei dieser Uraufführung auch die Regie übernehmen wird.

Dirk Schäfer (Foto: Corinna Stieren)

Als Autor für „Brenz 1548“ hat Doll, nachdem ursprünglich der Autor Harald Müller den Auftrag bekommen sollte, jetzt den Kölner Schriftsteller und Drehbuchautoren Andreas Gäßler engagiert, mit dem er bereits erfolgreich die Musical-Uraufführung des historischen Romans „Gefährliche Liebschaften“ bei den Gandersheimer Domfestspielen entwickelte. Die Rolle des Johannes Brenz wird der charismatische Schauspieler und Sänger Dirk Schäfer übernehmen. Schäfer ist seit vielen Jahren in großen Rollen in Schauspiel- und Musiktheaterproduktionen in ganz Deutschland zu sehen, so etwa zuletzt als Fred/Petruchio in „Kiss me Kate“ und Bassa Selim in „Die Entführung aus dem Serail“ am Staatstheater Kassel. Mit zweien seiner erfolgreichen Konzertprogramme wird Schäfer zudem bereits im Winter in der Haalhalle sowie im Sommer in einem großen Eröffnungskonzert im Haller Theaterzelt zu erleben sein. 

Mediterrane Sommernächte

Auch als Autor stellen sich der Intendant und der neue Musikalische Leiter der Festspiele, Heiko Lippmann, gleich in ihrer ersten Spielzeit dem Publikum vor. Das deutsch-italienische Sommermusical „Maria, ihm schmeckt's nicht!“ entwickelten sie gemeinsam mit Max Merker nach dem Bestseller von Jan Weiler. Sowohl der Roman als auch die Verfilmung mit Christian Ulmen in der Hauptrolle haben in Deutschland eine riesige Fangemeinde gefunden, die Uraufführung des Musicals im Jahre 2013 wurde von Publikum und Kritikern gefeiert. In „Maria, ihm schmeckt's nicht!“ begleiten die Zuschauer den Deutschen Jan in die italienische Kleinstadt Campo Basso, wo er vor seiner Heirat mit seiner Freundin Sara deren italienische Großfamilie kennenlernen soll. Mit großer Lust und viel Augenzwinkern erzählt das Musical von den kleinen Missverständnissen zwischen den Kulturen und einer großen Liebe. Die leichte und temperamentvolle Musik, die Heiko Lippmann komponiert hat, entführt in eine Welt zwischen italienischer Popmusik und Tarantella. 

In der Komödie „Don Camillo und Peppone“, die als dritte Neuproduktion auf der Großen Treppe Premiere feiern wird, geht es ebenfalls nach Italien. Passend zu der mediterranen Atmosphäre, die ein Sommerabend bei den Freilichtspielen Schwäbisch Hall haben kann, wird die Bühne zwischen Kirche und Rathaus zur italienischen Piazza, auf der die beiden berühmten Hitzköpfe Don Camillo und Peppone, der katholische Pfarrer und der kommunistische Bürgermeister, lustvoll und leidenschaftlich aneinandergeraten: Das pralle italienische Leben in der menschelnden „Mondo Piccolo“ des Giovannino Guareschi wird hier ein Gegenentwurf zur modernen Politikverdrossenheit. 

Unterm Zirkushimmel 

Als zweite ungewöhnliche Spielstätte haben die Freilichtspiele das Zirkuszelt des Circus Compostelli in Schwäbisch Hall Teurershof für sich entdeckt. Im Haller Theaterzelt dürfen sich Zuschauerinnen und Zuschauer auf ein spannendes Programm freuen. Den Startschuss geben das Eröffnungskonzert „Dirk Schäfer singt: TangO.Und Piaf“ am Samstag, 10. Juni und ein großes Eröffnungsfest am Sonntag den 11. Juni, bei dem sich das komplette Ensemble vorstellen und einen Einblick in die Neuproduktionen der Spielzeit geben wird. Die ersten beiden Premieren im Haller Theaterzelt sind dann das Kinder- und Familienstück „Pinocchio“, bei dem unter anderem die Hamburger Kultband Tante Polly mitwirken wird sowie Goethes „Die Wahlverwandtschaften“. Zauberhafte Abende unter der großen Zirkuskuppel versprechen auch die musikalische Traumreise „Blue Moon – Unter dem Blauen Mond“ mit SängerInnen aus dem Ensemble der Freilichtspiele und Ekki Busch – Freilichtspiele-Insidern vor allem von den Theaterspaziergängen bekannt – als Bandleader und Reiseführer durch die Nacht sowie das Gastspiel „Lachen verboten!“, eine Hommage an den großen Komiker Buster Keaton. 

Info: Karten und weitere Informationen gibt es unter www.freilichtspiele-hall.de sowie bei der Touristik und Marketing Schwäbisch Hall, Am Markt 9, oder telefonisch unter 0791 751-600.

 

Nach oben

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.