Unterwegs in die Wirklichkeit
Geht das? Eine bitterböse, ätzend scharf beobachtende Erzählung über die gesellschaftlichen Verhältnisse mit Puppen auf den Punkt zu bringen? Es geht.
Geht das? Eine bitterböse, ätzend scharf beobachtende Erzählung über die gesellschaftlichen Verhältnisse mit Puppen auf den Punkt zu bringen? Es geht.
Wenn Frank Castorf inszeniert, muss die Theatermaschinerie Schwerstarbeit leisten. Sein Personal sowieso. In seiner Dramatisierung von Hans Falladas Roman „Kleiner Mann - was nun?“ am Berliner Ensemble geschlagene fünf Stunden lang.
„Das wird heute kein entspannter Abend“ stellt Claire Lohmann zu Beginn des Stücks „Das Dinner“ am Deutschen Theater Berlin fest. Das gilt nicht nur für die beiden Ehepaare am Restauranttisch, sondern auch für das Publikum.
Kein Mann auf der Bühne der Staatsoper Stuttgart. Ausschließlich Frauen. Alle nackt bis auf die Sängerinnen des Opernchores.
Franz Biberkopf trägt ein weißes T-Shirt über seinem dicken Bauch. Darauf steht: „Shit happens“. Eines der wenigen Signale auf die Zeitlosigkeit des Stücks in der Dramatisierung von Dusan David Parizek am Schauspielhaus Stuttgart.
Das hat schon etwas, wenn eine Hütte im Wald in einem Wintergarten errichtet wird - zumindest musikalisch. Geschafft hat dieses Kunst-Stück mit „Cabin in the wood“ das junge Frauenduo „HALE01“ bei der vierten Auflage der „Lieder im Park“ in der Villa Stützel in Aalen.
Für die große alte Dame des Stuttgarters Balletts, Marcia Haydée, steht außer Frage, um wen es sich bei Friedemann Vogel handelt: „Er ist der beste Tänzer der Welt!“
Schauspiel und Stuttgarter Oper haben mit einem spritzigen Cocktail aus bekannten Operettenliedern in der Regie von Corinna von Rad den Beginn des Sommers gefeiert.
1981 stand das frühe Tschechow-Stück „Platonow“ schon einmal auf dem Spielplan der Münchner Kammerspiele. Damals mit illustrer Besetzung. Cornelia Froboess als Sofja; 43 Jahre später die fantastische Wiebke Puls als Generalswitwe. Nicht zu vergessen die weiteren Darstellerinnen und Darsteller.
Franz Kafka war nie in Amerika. Hingeträumt in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten hat er sich schon. In einem grotesken Alptraum, den jetzt Viktor Bodó am Schauspiel Stuttgart brillant inszeniert hat.
Ein tierisches Vergnügen, um nicht zu sagen eine Riesenschweinerei, hat Oliver Frljić mit seiner Inszenierung von George Orwells „Farm der Tiere“ dem Publikum am Schauspiel Stuttgart beschert.
„Alles Show, alles wahr“, behauptet der Programmzettel zu dem Stück „Karl May“. Zumindest in diesem Punkt ist das Publikum, das im Halbrund auf der Hinterbühne in der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin Platz genommen hat, auf der sicheren Seite.