Verborgene Spitzweg-Schätze

Verborgene Spitzweg-Schätze

Die Stiftung Schloss Fachsenfeld zeigt bis 28. Oktober Werke von Carl Spitzweg.

   Vor 210 Jahren am 5. Februar 1808 wurde Carl Spitzweg in München geboren. So wie die Malerei des 19. Jahrhunderts erst in jüngster Zeit wieder insgesamt mehr Wertschätzung erfährt, schaut der heutige Kunstbetrieb wieder mit gesteigertem Interesse auf den lange Zeit unterschätzten Maler Carl Spitzweg. Erst im Frühjahr 2017 hat das Museum Leopold in Wien dem Vertreter des Biedermeier eine großartige Ausstellung gewidmet. Auch das Museum Georg Schäfer in Schweinfurthat dem Künstler im Sommer 2017 unter dem Titel: „Spitz und knitz“ eine großartigeAusstellung gewidmet.

   Der Galerie der Stiftung Schloss Fachsenfeld ist es gelungen im Jahr 2018 eine einmalige Kunstschau mit Malereien des Münchner Künstlers zusammenzustellen, die alle aus Privatbesitz stammen und die der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt sind. Unter dem Titel: “Carl Spitzweg - Verborgene Schätze aus dem Sammlerkabinett“ präsentiert die Galerie rund 40 Arbeiten, die in dieser Konstellation noch nie zu sehen waren.

   Die durch hervorragende Qualität bestechenden Malereien zeigen seine stilistisch- künstlerische Entwicklung von spätromantischen Anfängen über das Biedermeier bis hin zu seiner Annäherung an den Impressionismus. Fast alle Schaffensperioden bilden sich in der Kunstschau ab. Von karikaturhaften Pointenbildern über Porträts, über inszenierte Idyllen bis hin zu romantisch, impressionistischen Landschaftsbildern reicht das Spektrum.

   Pointen, Possen und pittoreske Inszenierungen zeigen den Maler als scharfsinnigen und sensiblen Beobachter seiner Zeit, der das Bild als Bühne sieht, auf der die Protagonisten der Wirklichkeit ihr Welttheater entlarvend inszenieren. Die Grenzen zwischen Schein und Sein lösen sich dabei auf. Humor und Ironie tun ein Übriges um die Glaubwürdigkeit der inszenierten Idyllen auf den Prüfstand zu stellen. Er entlarvt die Welt als Bühne und inszeniert das Theater der Wirklichkeit in lichtstarken Malereien.

   Die Schatten über der Idylle und das Licht in der biedermeierlichen Enge sind wortwörtlich seine beiden künstlerischen Gestaltungsmittel, mit deren Hilfe er seine einzigartige Stellung in der Kunstwelt des 19. Jahrhunderts eroberte und mit deren Hilfe er seine spitzen, knitzen, humorvollen und hintersinnigen Bildwelten schuf.

   Info: Die Ausstellung ist bis 28. Oktober samstags von 13 bis 17 Uhr sowie sonn- und feiertags von 11 bis 17 Uhr zu sehen.

   

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