Heilsame Musik

Die Basis für den Antrag wurde beim Forum Schloss Kapfenburg in der AG Innovationsgedanke Musik und Medizin erarbeitet. Die Basis für den Antrag wurde beim Forum Schloss Kapfenburg in der AG Innovationsgedanke Musik und Medizin erarbeitet. Foto: Schloss Kapfenburg

Seit Jahren engagiert sich die Stiftung Internationale Musikschulakademie Schloss Kapfenburg aktiv für Musikergesundheit.

Nun geht man in der Bildungsarbeit auf Schloss Kapfenburg auch neue Wege hin zum Einsatz von Musik in der Medizin. Der erste Erfolg blieb nicht lange aus - eine beim IQWIG beantragte Studie zu Musikintervention und -therapie wurde bewilligt. Es ist ein wichtiger Schritt hin zur Etablierung von Leistungen in der Gesetzlichen Krankenversicherung. 

Musik für therapeutische Zwecke ist in Expertenkreisen etabliert, eine weitgehende Anerkennung im Gesundheitssystem steht jedoch aus. Das liegt nicht zuletzt daran, dass der Nutzen belegt sein muss, um Leistungen in der Gesetzlichen Krankenversicherung zu verankern. 

Diese Regelung schützt Patienten vor Scharlatanerie, gleichzeitig steht dadurch die Gesundheitsversorgung in Deutschland vor großen Herausforderungen. So belegen bisherige Studienergebnisse beispielsweise die positiven Effekte von Musikintervention auf Angst, Schmerzen und die Lebensqualität von Krebspatienten; da jedoch viele Studien schwere methodische Mängel aufweisen, sind viele Fragen über den Nutzen von Musikinterventionen noch offen. 

Die Problematik war auch eines der Themen beim „1. Forum Schloss Kapfenburg – Musik & Medizin“ im vergangenen September. Hardy Müller vom  Wissenschaftlichen Institut der TK für Nutzen und Effizienz im Gesundheitswesen (WINEG) war in seinem Eröffnungsvortrag unter anderem auf die Frage eingegangen, welcher Anspruch hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit, des therapeutischen Effekts und der Wirksamkeit in Bezug auf die Patientensicherheit von Medizin(er)musik gewährleistet sein müsse. 

In der Arbeitsgruppe „Innovation Musik  & Medizin“ erarbeitete der Gesundheitswissenschaftler dann gemeinsam mit den Teilnehmern die Basis für einen Antrag zur systematischen Untersuchung von Musikinterventionen beim IQWIG. Nach der Ausarbeitung durch Müller und die Stiftung Schloss Kapfenburg wurde dieser eingereicht - und nun in einem mehrstufigen Auswahlverfahren als eines von nur fünf Themen vom IQWIG zur Bearbeitung ausgewählt. 

Das IQWIG (Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen) untersucht als unabhängiges wissenschaftliches Institut den Nutzen und den Schaden von medizinischen Maßnahmen für Patienten. Dabei klärt es für diese und die Entscheidungsträger im Gesundheitswesen wissenschaftliche Fragen, damit medizinischer Nutzen erkennbar wird und medizinische Maßnahmen bezahlbar bleiben. Das Institut trägt so dazu bei, medizinische Wissenslücken zu verringern, und  eine Grundlage für eine bessere Versorgung in Deutschland zu schaffen.

Die Ergebnisse der Studie zu Musikintervention und -therapie liegen im Sommer 2018 vor. Die Internationale Musikschulakademie Schloss Kapfenburg wird diesen Prozess konstruktiv begleiten. 

Weitere Informationen sind auf www.fit-mit-musik.de erhältlich.

 

 

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