Kein Abend zum Vergessen Empfehlung

Bringen ihre Fans zum Tanzen und Träumen: Max Mutzke und die SWR Big Band. Bringen ihre Fans zum Tanzen und Träumen: Max Mutzke und die SWR Big Band. Foto: -uss

Noch nie dürften in Hüttlingens Bürgersaal so viele  „Ohs“ erklungen sein wie am Samstagabend. Zuvor hatte der Manager der SWR Big Band Hans-Peter Zachary versprochen „Das ist ein Abend, den ihr so schnell nicht vergessen werdet“.

   Zusammen mit dem charismatischen Sänger aus dem Schwarzwald, Max Mutzke, hat die Band bei ihrem durch die Pandemie bedingten "letzten Nachholkonzert" Wort gehalten.  Von New York hat die Tour Band und Sänger über London nach Hüttlingen geführt. Ein schönes Geschenk zum 1000. Geburtstag der lebendigen Kochertalgemeinde.

   Pausenlose zwei Stunden lang haben der Sänger, die 17 Musiker und die beiden Background-Sänger „Sugar Daddys“ die ausverkaufte Halle zum Kochen gebracht. Mit Jazz, Funk, HipHop, Pop, Rock und einer Melange aus allem. Gleich nach den ersten beiden Songs macht Mutzke seinem Publikum klar, dass es nicht nur zum Zuhören gekommen ist. „Wir brauchen euch zum Mitsingen“. „Oh“ eben.

   Später dürfen zuerst die Mädels von rund 20 bis 80 Lenzen ran, danach die Jungs derselben Altersklasse; und dann alle zusammen. Das harmoniert prächtig. Wo man singt, da lass dich ruhig nieder. Nicht bei Mutzke. Bei ihm sollten die Menschen auf den Stühlen tanzen. Wäre zu gefährlich; aber einige Frauen drehen sich zu den Songs auf den Gängen. Einfach „Magisch“. Doch hier tut nichts weh.

   Pures Glück, wenn man in die Gesichter sieht. Kein Wunder. Denn der Mann mit dem breitkrempigen schwarzen Hut harmoniert auch mit der Band und den Solisten, die er immer wieder an seine Seite holt, mit nachtwandlerischer Sicherheit und einem Drive, der einen aus den Schuhen haut. „Geht’s euch gut?“ fragt er. Welche Frage - und lässt den „Man in Black“ über die Bühne fegen.

   „Everyday People“ hätten sie schon lange nicht mehr gespielt. Klingt dennoch aus einem Guss. So weit wie das Spektrum der Länder, aus den die Bandmitglieder kommen, ist die Musik. „Sie kommt von überall her“, meint Mutzke. Inzwischen ist es draußen dunkel geworden. Zeit, „Unsere Nacht“ anzustimmen. „Unsere Nacht“ schallt es hundertfach aus der Halle zurück. Einer der Knaller an diesem knüllerreichen Abend seine Interpretation von „Me And Mrs. Jones“, alles drin, alles dran bis zur Kopfstimmenekstase.

    Nach 90 Minuten kündigt er die letzte Nummer an. „Schön hier zu sein“ gilt nach wie vor. „Wir haben uns ausgesucht“ sorgt da und dort für feuchte Augen. Doch die „Hoffnung“ stirbt bekanntlich zuletzt. Weshalb erst gegen 22 Uhr Schluss ist. Immer noch viel zu früh. 

Wolfgang Nußbaumer  

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