Quartett von Gleichberechtigten Empfehlung

Gleichgesinnt und gleichberechtigt - das "Michelle Walker Quartet" Gleichgesinnt und gleichberechtigt - das "Michelle Walker Quartet" Fotos: -uss

Mit dem Michelle Walker Quartet haben der Stiftsbund und die Stadt Ellwangen einen echten Hochkaräter ins Atelier Rudolf Kurz geholt. Vielseitigkeit war Trumpf; von karibischem Calypso bis zu Bebop orientierten Scatgesang.

   Ein Quartett von Gleichberechtigten. Jeder darf mal musikalisch das Sagen haben. Oder auch das Singen. Wie im Fall des elegant melodiös seinen Kontrabass zupfenden Rudi Engel. Er singt seine Basslinien gerne mit. Michael Arlt lässt seine beiden akustischen Gitarren singen, greift Michells Scatpassagen auf, mischt die Melodie mit akkordischem Spiel, dass es eine wahre Freude ist. Nimmt man das klassische Jazztrio, ist er der Pianomann. Rhythmischer Motor der Band mit ausgeprägtem Sinn für den dezenten Einsatz seiner „Schießbude“ ist der Franzose Jean-Marc Robin. Ganz selten nur greift er zu den Stöcken.

DSC07577.JPG

 

   Und so spielen sich die imposante Sängerin, die fünf Jahre lang an der Hochschule für Musik in Würzburg Jazz-Gesang und Fachdidaktik gelehrt hat, und ihre drei Männer durch Klassiker der Geschichte des modernen Jazz, versehen reine Instrumentalstücke mit einem Text wie das schon 1962 entstandene Stück „Inception“ des wegweisenden Pianisten und Komponisten McCoy Tyner. Brillant die Interpretation von „Night Dreamer“ des großen Saxophonisten Wayne Shorter. Den genialen Arrangeur und Pianisten Billy Strayhorn würdigt sie mit ihrer warmen, über mehrere Oktaven reichenden Stimme mit dessen Klassiker „Lush Life“. „The End of a Love Affair“ schmerzt in ihrer Version überhaupt nicht.

   Zwischendurch zeigt das Quartett, dass es auch Blues kann; allerdings für Fortgeschrittene. Ohnehin sind für seine Arrangements die Originale nur Spielball für ganz eigenständige Stücke. „Wave“ kündigen sie als letztes Stück an. Der Beifall der knapp 50 Fans verlangt natürlich nach mehr. Mit „Absence of Love“ aus der Feder von Michael Arlt (natürlich mit einem Text von Michelle Walker) verabschiedet sich die Band. 

Wolfgang Nußbaumer     

(21.10.2024)

      

Mehr in dieser Kategorie: « Diese Stimmen sind so frei
Nach oben

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.